Die Geschichte des Spielmannszuges Olpe ist eine bewegte Geschichte.

Im Jahre 1910 gründete sich das Trommler- und Pfeiffercorps des Turnvereins Olpe, welches aber bereits 1914 durch das Aufkommen des Ersten Weltkrieges aufgelöst wurde.

In den 1920er Jahren wurde erneut ein Trommler- und Pfeiferkorps gegründet und dem Kriegerverein angeschlossen. Aber auch dieses Korps hatte keinen dauerhaften Bestand.

Das Trommler- und Pfeifferkorps der Hitlerjugend mußte ebenfalls wegen des Zweiten Weltkrieges seine Aktivitäten einstellen.

Obwohl sich also in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts immer wieder Olper Musiker der Spielmannsmusik widmeten, läßt sich mangels schriftlicher Quellen bisher leider keine kontinuierliche Vereinsentwicklung aus dieser Zeit aufzeigen.

1949 beginnt die Geschichte des heutigen Tambourcorps Olpe.

In diesem Jahr wurde das Tambourcorps Olpe gegründet und an die Freiwillige Feuerwehr Olpe angeschlossen.

1959 trennte sich der Tambourcorps Olpe von der Freiwilligen Feuerwehr und wurde 1960 an den St. Sebastianus Schützenverein Olpe angeschlossen.

Im Jahr 2005 erfolgte eine vereinsrechtlichen Verselbständigung und die Eintragung ins Vereinsregister.

Am 6.11.2005 fand die Gründungsversammlung des Spielmannszuges „St. Sebastianus“ Olpe e.V. statt. Der Namenszusatz "St. Sebastianus" hebt die hervorragende Verbindung zum Schützenverein deutlich hervor.

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Eine Reise durch die Geschichte des Spielmannszuges Olpe

1949 - 1973

Am 3. November 1949 fand die erste Besprechung der am Flöten und Trommeln Interessierten statt. Die Leitung des neuen Corps der Freiwilligen Feuerwehr übernahm Rudi Hundt. Der erste öffentliche Auftritt des Corps fand statt, als die Feuerwehrkapelle 1950 bei ihrer Rückkehr aus Kerkrade (Musikolympiade) am Bahnhof abgeholt und zum Schwanensaal gebracht wurde. In den 1950er-Jahren nahm das Corps auch bereits an etlichen Wettstreiten erfolgreich teil, so in Rübenach, Horchheim und Altenhundem. 1960 wurde der Verein finanziell selbständig und trat zum Jubiläumsschützenfest 1961 im grünen Rock des St. Sebastianus-Schützenvereins an die Öffentlichkeit. Die Proben finden seither regelmäßig auf dem Schützenplatz statt. Am Schützenfestfreitag 1972 überreichte Schützenmajor Josef Kraft dem Corpsführer Rudi Hundt den Schlüssel zum neuen (eigenen) Übungsraum auf dem Schützenplatz. In harter Arbeit und mit viel Einsatz wurde der Übungsraum zu einem echten "Schmuckstück" des Olper Schützenplatzes. Am 3. November 1973 legte auf der Generalversammlung des Corps der 1. Vorsitzende und Tambourmajor Rudi Hundt aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter in jüngere Hände.

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Eichenlaub
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1973 - 1993

Diese Zeit war geprägt durch den neuen ersten Vorsitzenden Hans-Günter Eggemann. Es wurde eine neue Satzung verabschiedet, das Corps trat dem Deutschen Volksmusikerbund bei, man führte zum 30-jährigen Vereinsjubiläum das Kreismusikfest 1979 durch und veranstaltete zum 40-jährigen Jubiläum 1989 das erste Olper Stadtmusikfest. Alle zwei Jahre belohnte sich der Verein mit einer mehrtägigen Ausflugsfahrt. Seit 1975 wurden auch karnevalistische Stücke ins Programm aufgenommen und der Verein spielte nun regelmäßig bei Karnevalsumzügen mit. Ausbilder Heinz Heider, der seit 1980 Tambourmajor war, erweiterte das Repertoire und führte den 5-stimmigen Flötensatz mit Alt- und Tenorflöten ein. Ein vereinsinterner Notenlehrgang sicherte die musikalische Grundausbildung, viele jugendliche Aktive brachten neuen Schwung ins Vereinsleben. Auch das „Spiel in kleinen Gruppen“ wurde gepflegt. Die Ergebnisse mehrerer Kritikspiele des Volksmusikerbundes bestätigten die musikalische Neuausrichtung. Das Einüben neuer Musik für Spielleute - von Originalkompositionen bis hin zu Bearbeitungen konzertanter Werke ist prägend für diese Epoche der Vereinsgeschichte.

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1993 - 2012

Diese Phase war durch zahlreiche Neuerungen geprägt. Eine eigene Jugendgruppe, die auch außermusikalische Aktivitäten durchführte, wurde ins Leben gerufen. Fast alle Jungmusiker nahmen an den Leistungslehrgängen des Volksmusikerbundes teil. 1998 brachte Markus Heider den Verein mit einer eigenen Homepage ins Internet. Das 50-jährige Vereinsjubiläum 1999 wurde mit dem Zweiten Olper Stadtmusikfest auf dem Schützenplatz gefeiert. Vorausgegangen war ein Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster in der Stadthalle. Das Repertoire wurde weiter ergänzt, ein Xylophon wurde angeschafft und Wert eine große Stilvielfalt gelegt. Regelmäßige Probewochenenden steigerten die musikalische Qualität erheblich. Seit dem Jahre 2000 wird jährlich eine Herbstwanderung durchgeführt, die zur Pflege der Geselligkeit im Verein beiträgt. 2005 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister und die Umbenennung in Spielmannszug „St. Sebastianus“. Das 60-jährige Vereinsjubliläum wurde 2009 in einer internen Feier mit vielen Ehemaligen und befreundeten Vereinen im Speisesaal auf dem Schützenplatz gefeiert. Im Jahre 2012 beendete Heinz Heider aus Altersgründen seine langjährige Dirigententätigkeit.

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2012- 2019

Die neue Führungsmannschaft mit dem ersten Vorsitzenden Markus Stachelscheid und der musikalischen Leitung (Rüdiger Wurm und Markus Heider) setzten die Arbeit ihrer Vorgänger mit neuen Ideen fort. 2012 wurde die erste CD des Vereins im in ein Tonstudio umgewandelten Übungsraum eingespielt. Der Einsatz von Böhmflöten im tiefen Register förderte die Harmonie im Flötensatz. Seit 2015 übernehmen Aktive des Vereins das traditionelle „Beiern“ am Vorabend (19. Januar) des Festes St. Sebastian. 2016 gab der Verein sein erstes eigenes Konzert, als Adventskonzert in der vollbesetzten Hl.-Geist-Kirche in Olpe. 2017 folgte das zweite Konzert an gleicher Stelle. Das diesjährige Jubiläumskonzert auf dem Schützenplatz schließt sich hier nahtlos an. Das Repertoire wurde durch Markus Heider erheblich erweitert, vor allen durch moderne Werke und eindrucksvolle Filmmusiken. Die sehr aktive Jugendgruppe des Vereins bemüht sich, durch gezielte Werbemaßnahmen die personelle Situation zu erhalten bzw. zu verbessern. Neue Mitglieder sind immer gerne gesehen.

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Impressionen

Jubiläumskonzert 2019
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